deutscher Bankfachmann; Bundesbankpräsident 1958-1969; Aufsichtsratsmitglied vieler großer dt. Industrieunternehmen
* 5. Februar 1900 Enzweihingen (heute zu Vaihingen an der Enz)
† 25. April 1971 Rasteau/Provence (Frankreich)
Wirken
Karl Blessing, ev., wurde am 5. Febr. 1900 in Enzweihingen in Württemberg geboren. 1925 legte er das Examen als Diplomkaufmann an der Handelshochschule in Berlin ab.
B. war von 1920-39 bei der Reichsbank tätig, wobei er schon 1921 in der Devisenabteilung der Berliner Zentrale, drei Jahre danach in ihrer volkswirtschaftlichen Abteilung tätig war.
Die Beschäftigung mit den damals besonders aktuellen Reparations- und Transferfragen hatte B. mit Schacht in Berührung gebracht. Als dessen Assistent nahm B. 1929 an der Pariser Young-Konferenz, an den Haager Reparationskonferenzen und an der Baden-Badener Konferenz über die Gründung der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel (BIZ) teil. 1930 wurde B. Abteilungsleiter bei der BIZ. Im Frühjahr 1934 in die Reichsbank zurückberufen, widmete er sich wieder in erster Linie den Auslandsschulden-Fragen. Als Schacht noch 1934 kommissarischer Wirtschaftsminister wurde, ging B. bis 1937 als Generalreferent ins Reichswirtschaftsministerium. 1937 wurde er Mitglied des Reichsbankdirektoriums. In dieser Eigenschaft setzte auch er am 7. Jan. 1939, nachdem die Reichsbank von der Hitlerregierung als Notenpresse für die Rüstungsfinanzierung mißbraucht wurde, seinen Namen unter eine Denkschrift "gegen die ...